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Ersatzteilmanagement

Ersatzteilmanagement Titelbild

Autor: Michael Mauerhoff

28.08.2025

Maschinen- und Anlagenstillstände gehören zu den kostspieligsten Herausforderungen in der Industrie. Oft sind es scheinbar kleine Bauteile, deren Fehlen ganze Produktionsprozesse zum Erliegen bringt. Ein effizientes Ersatzteilmanagement und eine optimierte Ersatzteillogistik sind daher unerlässlich, um die Verfügbarkeit von Maschinen sicherzustellen, unnötige Stillstandszeiten zu vermeiden und gleichzeitig die Lager- und Beschaffungskosten im Griff zu behalten. Doch gerade in Zeiten komplexer Lieferketten, zunehmender Variantenvielfalt und steigendem Kostendruck stoßen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Fehlende Transparenz, veraltete Stammdaten und aufwendige manuelle Prozesse führen zu Verzögerungen, unnötigen Ausgaben und im schlimmsten Fall zu Produktionsausfällen.

Der folgende Beitrag zeigt auf, was modernes Ersatzteilmanagement bedeutet, welche typischen Herausforderungen auftreten und mit welchen Strategien Unternehmen ihre Ersatzteilversorgung effizient und zukunftssicher gestalten können.

Ersatzteilmanagement: Definition

Das Ersatzteilmanagement befasst sich mit der systematischen und strukturierten Verwaltung von Ersatzteilen, um die Betriebsbereitschaft von Maschinen und Anlagen sicherzustellen. Es werden Strategien genutzt, um Ersatzteile effizient und kostengünstig zu verwalten, wobei eine optimierte Ersatzteillogistik eine zentrale Rolle spielt. Durch eine gute Lagerverwaltung und präzise Bedarfsprognosen können Stillstandszeiten minimiert und die Produktivität maximiert werden. Benötigt ein Mitarbeitender beispielsweise ein bestimmtes Ventil, um die Produktion fortzusetzen, kann er dank eines effektiven Ersatzteilmanagements das Ventil im Lager holen und direkt weiterarbeiten.

Herausforderungen im Ersatzteilmanagement

Schlechte Qualität der Stammdaten

Zu viele schlechte Stammdaten im ERP-System wie beispielsweise Duplikate, veraltete Teile, unvollständige Einträge, fehlerhafte Daten oder falsch gespeicherte Daten sorgen für einen Mehraufwand, der vermieden werden könnte.

Hoher manueller Aufwand

Bei der Identifizierung oder Erstellung von Ersatzteilen kann es zu einem hohen manuellen Aufwand kommen. Dieser kann zu menschlichen Fehlern führen. Die Bearbeitung einer Ersatzteilliste dauert im Schnitt bis zu zwei Wochen, wenn diese manuell durchgeführt werden muss.

Keine Transparenz bei der Bezugsquelle

Nachdem ein Ersatzteil angelegt wurde, geht es darum eine kostengünstige und zuverlässige Bezugsquelle zu finden. Die manuelle Suche über Suchmaschinen ist zeitaufwändig und liefert nicht immer die gewünschten Ergebnisse.

Fehlende Prozesse

Eine weitere Herausforderung, die viele Unternehmen haben, sind fehlende interne Prozesse. Ein IT-Tool reicht in der Regel nicht aus. Es müssen Prozesse entwickelt werden, damit Ersatzteile schnellstmöglich beschafft werden können.

Infografik: Herausforderungen im Ersatzteilmanagement

Vorteile des Ersatzteilmanagements

Ein gezieltes Ersatzteilmanagement bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen wird die Kommunikation zwischen den Teilbereichen Einkauf, Logistik und Instandhaltung gefördert. Dadurch wird eine gute Handlungsgrundlage geschaffen. Ein weiterer Vorteil ist die Senkung von langen Lieferzeiten. Durch vorausschauende Planung können Ersatzteile rechtzeitig beschafft, die Lagerbestände optimiert und die Instandhaltungsprozesse effizienter gestaltet werden. Im Idealfall schon kurz bevor das Ersatzteil tatsächlich benötigt wird. Dadurch werden Ausfallzeiten reduziert oder gar ganz vermieden.

Eine gute Transparenz an Ersatzteilbeständen bietet dem Einkauf mehr Möglichkeiten, Ersatzteile kostenoptimiert zu beschaffen. Es können auch Ersatzteile passend zum Wartungszeitpunkt beschafft werden, um eine Lagerhaltung zu vermeiden. Auch Tools, die im Ersatzteilmanagement genutzt werden, sind hilfreich. Sie helfen bei der Datenpflege und der internen Kommunikation.

Zusammenfassend ergeben sich folgende Vorteile:

  • bessere Kommunikation der Teilbereiche
  • kürzere Lieferzeiten
  • kein Maschinenausfall
  • bessere Datenpflege
  • bessere Datenqualität

Strategien im Ersatzteilmanagement

Bedarfsgerechte Bevorratung (Optimale Lagerbestände)

Es sollte ein Sicherheitsbestand definiert werden. Insbesondere für kritische Ersatzteile, die im Ausfall hohe Kosten verursachen. Für weniger kritische oder leicht verfügbare Teile empfiehlt sich die Just-in-Time-Beschaffung, um die Lagerkosten zu minimieren.

ABC-Analyse der Ersatzteile

Für eine effiziente Ersatzteilversorgung eignet sich die ABC-Analyse. Hierbei handelt es sich um eine Kategorisierung der Ersatzteile in A-, B- und C-Teile.

  • A-Teile: Hochwertige, kritische Teile = hohe Verfügbarkeit sichern
  • B-Teile: Mittlerer Wert und Verbrauch = regelmäßige Kontrolle
  • C-Teile: Geringwertige, häufig verbrauchte Teile = ggf. automatisierte Beschaffung

Etablierung eines zuverlässigen Lieferantennetzwerks

Ein zuverlässiges Lieferantennetzwerk ist essenziell, um eine reibungslose Versorgung mit Ersatzteilen und eine dauerhafte Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen. Daher sollte eng mit Lieferanten gearbeitet werden, um kurze Lieferzeiten und wettbewerbsfähige Preise zu gewährleisten. Alternativ kann auf Plattformen wie beispielsweise SPAREPARTSNOW bestellt werden, wo mehrere Lieferanten auf einer einzigen Website vorhanden sind.

Digitale Ersatzteilverwaltung

Moderne ERP-Systeme oder spezialisierte Ersatzteilmanagement-Tools ermöglichen eine durchgängige Transparenz über Lagerbestände, Verfügbarkeiten und Lieferzeiten. Industrieunternehmen, die auf digitale Lösungen setzen, profitieren von automatisierten Bestellprozessen, Echtzeit-Bestandseinblicken und einer verbesserten Stammdatenpflege. Durch die Integration in bestehende IT-Systeme wird der gesamte Beschaffungsprozess effizienter, Fehlerquellen werden reduziert und Engpässe frühzeitig erkannt.

Predictive Maintenance

Mit Hilfe moderner Sensorik und IoT-Technologien lässt sich der Zustand von Maschinen und Anlagen kontinuierlich überwachen. Dank der erfassten Daten lassen sich Wartungsbedarfe und potenzielle Ausfälle frühzeitig erkennen. Diese vorausschauende Instandhaltungsstrategie, auch bekannt als Predictive Maintenance, erlaubt es, Ersatzteile bedarfsgerecht und rechtzeitig zu beschaffen.

Häufige Fehler im Ersatzteilmanagement

Passieren Fehler im Ersatzteilmanagement, so können diese zu kostspieligen Ausfällen und Verzögerungen führen. Zu den häufigsten Fehlern gehören folgende:

  • Unzureichende Bedarfsermittlung: Es werden falsche Prognosen über den Ersatzteilbedarf erstellt. Um dies zu vermeiden, sollten historische Daten in Kombination mit Softwarelösungen genutzt werden.
  • Fehlende Dokumentation: Eine fehlende Dokumentation führt dazu, dass nicht rechtzeitig Nachschub geholt werden kann.
  • Mangelhafte oder fehlende Schulung der Mitarbeitenden: Geschulte Mitarbeitende erkennen ein kaputtes Ersatzteil schneller und wissen, wie gehandelt werden soll.
  • Unorganisierte Lagerhaltung: Ein unorganisiertes Lager kann die Auffindbarkeit eines Ersatzteils verlangsamen. Daher sollten Regale, Beschriftungen und Lagerverwaltungssoftware genutzt werden.
Infografik: Die größten Fehler im Ersatzteilmanagment

Ersatzteilmanagement in verschiedenen Bereichen

Im Einkauf

Im Einkauf werden die Ersatzteile beschafft. Hierbei müssen die Lieferzeiten beachtet werden. Vor allem für Ersatzteile alter Maschinen. Deswegen ist es wichtig die Lieferzeiten der Lieferanten zu kennen und vorausschauend zu bestellen. Beispielsweise indem Prognosen durchgeführt werden, wann die nächste Reparatur einer Maschine notwendig ist.

Im Lager

Auf Lagerebene sorgt das Ersatzteilmanagement dafür, Ersatzteile und Bestände praktisch und übersichtlich zu organisieren. Dadurch können sich Instandhalter oder Lageristen leichter zurechtfinden.

In der Instandhaltung

In der Instandhaltung stellt ein gutes Ersatzteilmanagement sicher, dass Maschinen und Anlagen jederzeit betriebsbereit sind, Instandhaltungsprozesse reibungslos ablaufen und ungeplante Ausfälle minimiert werden. Damit Mitarbeitende einen Überblick über die Materialien erhalten, sind Daten und Listen in der Instandhaltung unerlässlich. Außerdem ist es wichtig, dass Materialien strukturiert benannt werden, damit die Identifikation der richtigen Ersatzteile problemlos erfolgt.

Lösung für schnelle Ersatzteillieferung: SPAREPARTSNOW

Eine Lösung, um im Ersatzteilgeschäft schnell an benötigte Komponenten zu kommen, bietet SPAREPARTSNOW. Auf der Plattform gibt es über 3 Millionen Ersatzteile, die in kürzester Zeit geliefert werden können und bis zu 50 % günstiger sind. Eine Hersteller- oder Artikelnummer reicht in der Regel aus, um das gewünschte Ersatzteil zu finden. Alternativ kann auch mit Hilfe eines Fotos nach dem benötigten Teil gesucht werden.

SPAREPARTSNOW bietet eine breite Auswahl an Ersatzteilen für unterschiedlichste Anwendungen. Ob Pneumatikventile, Industriekupplungen, Lager oder Frequenzumformer. Besonders praktisch: Es sind Ersatzteile namhafter Marken wie SKF, Heidenhain, Bosch Rexroth, Festo oder Fanuc sofort verfügbar.

Fazit: Zukunftsfähiges Ersatzteilmanagement als Wettbewerbsvorteil

Ein modernes Ersatzteilmanagement ist weit mehr als nur die Verwaltung von Beständen. Es umfasst auch eine durchdachte Ersatzteillogistik, die die Grundlage für eine hohe Anlagenverfügbarkeit, reduzierte Stillstandszeiten und eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Einkauf, Logistik und Instandhaltung. Unternehmen, die ihre Stammdaten pflegen, transparente Prozesse etablieren und auf digitale Tools setzen, sichern sich nicht nur eine reibungslose Ersatzteilversorgung, sondern auch nachhaltige Kostenvorteile.

Gerade in Zeiten komplexer Lieferketten und wachsender Variantenvielfalt wird ein proaktives Ersatzteilmanagement zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wer heute in digitale Lösungen, vorausschauende Instandhaltungsstrategien und ein starkes Lieferantennetzwerk investiert, schafft die Basis für effiziente Abläufe und langfristige Planungssicherheit.

Das zentrale Ziel lautet daher: Ersatzteile zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Qualität und zu den richtigen Kosten verfügbar machen. Unternehmen, die diese Balance beherrschen, stellen nicht nur ihre Produktionsfähigkeit sicher, sondern stärken zugleich ihre Zukunftsfähigkeit.

Michael Mauerhoff

leitet das Marketing bei SPAREPARTSNOW – der digitalen Plattform für Maschinenersatzteile.

Mit einem ausgeprägten Interesse an Maschinenbau, Industrie 4.0 und digitalem Vertrieb entwickelt er Strategien, die klassische Prozesse mit modernen Technologien verbinden. In seinen Beiträgen beleuchtet er aktuelle Trends im industriellen Einkauf, zeigt praxisnahe Lösungen für die digitale Ersatzteilbeschaffung auf und wirft einen Blick hinter die Kulissen von SPAREPARTSNOW. Sein Ziel: Den Einkauf in der Industrie einfacher, schneller und wirtschaftlicher zu machen.

Bild-Quellen:

  • Adobe Stock / Nunkung
  • Adobe Stock / Murrstock