Hydraulikventile

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Hydraulikventils achten

Bevor Sie ein Hydraulikventil für den Ersteinbau, Wartung oder Instandsetzung kaufen, ist es wichtig, dass Sie alle wichtigen Daten wie das Medium, Druck, Durchflussmenge und die Temperaturbedingungen kennen. Beachten Sie ebenfalls die Reinheitsklassen der Ventile. Je komplexer die Funktionen, umso reiner muss die Hydraulikflüssigkeit sein. An dieser Stelle unterstützt die Filtrierung der Hydraulikflüssigkeit die Reinheit des Mediums. Nur wenn die Anforderungen der Ventile und der Leitungen passen, leistet das Ventil zuverlässige Arbeit.

Grundlagen der Hydraulik

In der Hydraulik übertragen Flüssigkeiten Kräfte und hohe Drücke, um Aktoren wie z.B. Arbeitszylinder zu bewegen. Für diesen Vorgang nutzt die Hydraulik aus, dass Flüssigkeiten inkompressibel sind. Anders als bei Pneumatikanlagen, die mit komprimierter Luft betrieben werden. Damit der hydraulische Druck innerhalb einer Hydraulikanlage gesteuert und gezielt an die gewünschte Stelle geleitet wird, benötigt ein hydraulisches System unterschiedliche Hydraulikventile. 

Das hydraulische System 

Die hydraulische Anlage selbst funktioniert in einem kreislaufähnlichen System. Die Förderflüssigkeit wird durch Pumpen in das System gepumpt. Sie sind der Motor der Anlage und geben den Förderstrom, also die übertragene nutzbare Leistung an. Ab dieser Stelle übernehmen unterschiedliche Ventile wie z.B. das Druckbegrenzungsventil die Regelung des Durchflusses.  

Funktionen der Hydraulikventile

Innerhalb der Hydraulikanlage haben Hydraulikventile unterschiedliche Funktionen im System. Sie begrenzen den Durchfluss der Hydraulikflüssigkeit, sperren die Leitung komplett ab oder dienen der Absicherung des Systems. Sie sind somit ein essenzieller Bestandteil der Sicherheit und die Voraussetzung für die zuverlässige Steuerungsfunktion der hydraulischen Anlage. Die breite Palette der Ventilfunktionen spiegelt sich in den verschiedenen Ventilarten ab. 

Hydraulikventile und ihre Einsatzgebiete

Die Bandbreite der Hydraulikventile ermöglicht viele Funktionen innerhalb hydraulischer Anlagen. Jedes Ventil hat andere Eigenschaften und Funktionsweisen. Deswegen ist es wichtig, die geforderten Eigenschaften des Ventils vor dem Einbau zu prüfen.   

Druckventile

Hydraulische Druckventile regeln und begrenzen den Druck im System. Außerdem sind sie in der Lage, in Abhängigkeit von einem Signaldruck zu schalten. Dazu gibt es unterschiedliche Druckventile wie das Druckbegenzungsventil (DBV), mit dem der maximal zulässige Druck in der Hydraulikanlage begrenzt wird. Dieses Ventil wird ebenfalls Überdruckventil oder Sicherheitsventil genannt. Ein Druckminderungsventil senkt den Druck im System und wird an Stellen eingesetzt, wo der vom DBV begrenzte Wert zu hoch ist. Das Druckschaltventil sperrt die Leitung ab, bis der gewünschte Druck erreicht ist. Erst dann öffnet sich das Ventil und das Medium fließt weiter. 

Stromventile

Stromventile regulieren den Mengenstrom der Hydraulikflüssigkeit. Einfache Stromventile gibt es als Drossel- oder Blendventile. Bei Drosselventilen spielt die Viskosität der Hydraulikflüssigkeit eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Durchflusses und des Druckabfalls. Bei Blendventilen ist die Viskosität des Mediums meistens unbedeutend. 

Sperrventile

Sperrventile sperren den Förderstrom der Flüssigkeiten ab. Sie sind unterteilt in Absperrventile, Rückschlagventile oder auch Wechselventile. 

Wegeventile 

Hydraulische Wegeventile haben zwei Funktionen. Entweder sperren die den Durchfluss der Förderflüssigkeit oder sie ändern die Durchflussrichtung. Es gibt z.B. 3/2-Wegeventile oder auch 5/3 Wegeventile.

Proportionalventile

Proportionalventile ermöglichen stetiges öffnen und schließen. Sie gehören zu den Steigventilen und sind meist als Kolbenventil aufgebaut. Es gibt sie sowohl mit einem Ein- und Ausgang und als Wegeventil mit mehreren Anschlüssen.

Servoventile

Servoventile gehören ebenfalls zu den Steigventilen und ermöglichen jede Zwischenstellung zur Regulierung des Durchflusses. Sie sind wertvolle Bestandteile in der Regelungstechnik. 

Hydraulische Steuerungskünstler

Nicht nur die Art der Ventile unterscheiden sich, sie basieren auf unterschiedlichen Bauweisen wie z.B. Rohrleitungseinbau, Plattenaufbau oder der Blockeinbau. Ventile für den Rohrleitungseinbau werden an der entsprechenden Stelle direkt in die Rohrleitung verbaut. Sogenannte Plattenaufbauventile werden mit Unterplatten an das hydraulische System angeschlossen. Diese Platten verfügen über alle notwendigen Anschlüsse und ermöglichen einen Austausch des Ventils, ohne Teile der Rohrleitung zu demontieren. Blockventile sind besonders platzsparend und sind somit häufig innerhalb der Mobilhydraulik zu finden. Sie ermöglichen eine Anordnung unterschiedlicher Druck-, Wege- und Steuerventile, die in einem massiven Block verschraubt werden. Durch den Blockaufbau reduzieren sich Schwachstellen für Leckagen im hydraulischen System. Zusätzlich ermöglicht diese Aufbauart viele Steuerungsmöglichkeiten auf kleinem Raum.

Unterschiedliche Materialien 

Die Hydraulik ermöglicht das Arbeiten mit besonders hohen Drücken für die Kraftübertragung. Damit die einzelnen Bauteile und Ventile dem Druck standhalten, werden sie je nach Belastung aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. So sind besonders druckstabile Hydraulikventile aus Stahlguss gefertigt. Für mittlere oder leichte Druckbereiche gibt es Ventilgehäuse aus Aluminium. Das ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung einer hydraulischen Anlage. 

Vorteile von Hydraulik 

Insgesamt bietet die Hydraulik viele Vorteile. Sie ist dank der unterschiedlichen Hydraulikventile äußerst flexibel und schafft es, mit kleinen Bauelementen große Kräfte zu bewegen. Die inkompressiblen Flüssigkeiten verteilen sich gleichmäßig im gesamten System und mit ihr die übertragenen Kräfte. Dadurch ermöglicht die Hydraulik eine stufenlose Einstellbarkeit von Geschwindigkeiten, Drehmomenten und Kräften. Sie ist somit für langsame präzise Bewegungen sowie für schnelle Bewegungsabläufe einsetzbar. Ein weiterer Vorteil der Hydraulik ist, dass sie aus dem Stillstand Bewegungen unter Volllast fahren kann.

Sicher und langlebig

Die für die Hydraulik genutzte Energie lässt sich einfach generieren und sicher speichern. Trotz der sehr hohen Drücke innerhalb des hydraulischen Systems besteht kaum Explosionsgefahr, da Flüssigkeiten keine Druckenergie speichern. Die robusten Systeme sind vielseitig einsetzbar und haben bei regelmäßiger Wartung und Instandhaltung eine sehr lange Lebensdauer.

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